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    Kleine Klimaretter - Nachhaltigkeit für Kinder erklärt

    Meine Freundin fragte mich vor einigen Tagen, ob ich wüsste, wie sie Nachhaltigkeit für Kinder erklärt. Das brachte bei mir einen Stein ins rollen. Wieso fällt es uns so schwer, mit unseren Kindern darüber zu sprechen?

    Wir Erwachsenen denken natürlich sofort an die Folgen, die aus Überfischung, Klimaerwärmung und schmelzenden Polen resultieren. Und diese Folgen machen Angst. Unsere Kinder aber denken gar nicht so weit, denn sie wollen in erster Linie verstehen. Diese kindliche Neugier können wir uns beim Thema Nachhaltigkeit zu nutze machen und die (Um)Welt selbst einmal durch Kinderaugen erleben.

    Im folgenden Artikel teile ich meine Erfahrungen und berichte, wie ihr Nachhaltigkeit für Kinder erklärt.

    Nathalie lebt ihren Traum © Nathalie Nuerk

    Wie erkläre ich meinem Kind Nachhaltigkeit?

    Mama ist die Beste. Dieser Satz bringt nicht nur Mütterherzen zum schmelzen, er ist auch wahr. Für unsere Kinder sind wir die Größten. Was wir tun, tun sie uns nach. Also lasst uns ein gutes Vorbild sein. Vorgelebte Nachhaltigkeit erklärt sich unseren Kindern so ganz von selbst.

    Für mich selbst war das eine spannende Erfahrung, denn nun war mein eigenes Verhalten auf dem Prüfstand. Ich hielt mich selbst für recht nachhaltig und bewusst im Umgang mit Ressourcen. Gemeinsam mit meinem Sohn Marcel kam ich noch einigen Sünden auf die Schliche und achte nun noch stärker auf eine nachhaltige Lebensweise, als zuvor.

    In diesem Zuge habe ich mit Marcel noch ein paar Kniffe erarbeitet, die es dir leichter machen, deinem Kind Nachhaltigkeit zu erklären.

    Auf Augenhöhe

    Im täglichen Umgang mit meinem Sohn merke ich, dass er vieles anders wahrnimmt als ich. Oft lohnt es sich wortwörtlich, sich auf Augenhöhe zu begeben und die Welt für einen Moment durch Kinderaugen wahrzunehmen.

    Gerade beim Thema Umwelt ist das ungemein bereichernd.

    Wenn ich nun mit ihm spreche, habe ich sofort seine ganze Aufmerksamkeit. Ich sehe, was er sieht. Meine Stimme verändert sich und auch die Art und Weise, wie ich Nachhaltigkeit erkläre.

    So können wir gemeinsam benennen, was es zu schützen gilt und uns Wege überlegen, wie wir unsere Erde auch in Zukunft zu einem lebenswerten Ort machen können.

    Lasst die Kinder Nachhaltigkeit erklären

    A propos spannender Perspektivenwechsel: Ich habe meinen fünfjährigen Sohn vor kurzem darum gebeten, dass er mir Nachhaltigkeit erklärt. Kindern gelingt es oft nämlich ganz wunderbar, Dinge simpel zu erfassen. So auch beim Thema Umweltschutz.

    “Weißt du Mama, wenn man Rennautos fährt, die viel Krach machen, dann ist das zwar für mich cool, aber für die Umwelt nicht. Der Rauch der aus dem Motor kommt, macht nämlich die Luft schlecht.”

    Recht hat er. Ich habe das zum Anlass genommen, mit ihm über Alternative Fortbewegungsmittel zu sprechen.

    Nobody is perfect

    Niemand ist perfekt und niemand muss perfekt sein. Ich finde, dass man das nicht früh genug lernen kann. Und das gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit. Ich ernähre mich beispielsweise sehr bewusst, habe aber eine große Schwäche für Käse. Mein Sohn liebt Wiener Würstchen.

    Wenn man Nachhaltigkeit für Kinder erklärt und miteinander lebt, muss man nicht immer perfekt sein. Erklärtes Ziel ist doch, dass jede*r von uns zu einer lebenswerten Umwelt beitragen kann. Auch die Kleinsten.

    Nachhaltigkeit im Alltag

    Zero Waste, Minimalismus, Ressourcen schonen: Für Kinder sind diese Worte schwer zu verstehen. Was dahinter steckt, können Kinder aber sehr wohl verstehen.

    Unser Alltag bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, um unseren Kindern Nachhaltigkeit mit einfachen Worten und Taten zu vermitteln.

    Bewusster Einkaufen

    Mein Sohn liebt es, mit mir Einkaufszettel zu schreiben. So können wir konkret planen, was wir wirklich brauchen und was wir auf dem Wochenmarkt kaufen können. Diesen arbeiten wir dann ab und kaufen so gezielter Lebensmittel, die wir auch konsumieren. Außerdem gehen wir nicht hungrig einkaufen, das sorgt nämlich für Impulskäufe, die man hinterher bereut. Von unnötigen Naschereien ganz zu schweigen.

    Ich habe ihm erklärt, dass Nachhaltigkeit auch bedeutet, saisonal und regional zu kaufen. Er durfte außerdem seinen eigenen Jutebeutel bemalen, den er nun stolz zu jedem Einkauf trägt.

    Ein absolutes Muss ist für mich die App “Too Good To Go” geworden, so kann jeder von uns kinderleicht zum Lebensmittel-Retter werden.

    Fairness im Kleiderschrank

    Marvel hatte die nächste Kleidergröße erreicht. Gemeinsam überlegten wir, was wir mit seiner Lieblingshose machen können. Hat er einen Freund, der sich darüber freuen könnte? Oder lieber zum Second Hand Shop und ein paar Kreuzer fürs Sparschwein? Marvel entschied sich für den Second Hand Shop und tauschte seine Hose gegen sein neues Lieblingsauto. Win-Win.

    Passend zu dieser Situation erklärte ich ihm, was fair produzierte (Kinder-)Kleidung mit Nachhaltigkeit zu tun hat.

    Ökologischer Reisen

    Dem Alltag entfliehen, fremde Kulturen und Zeit für die Familie? Allein der Gedanke erzeugt Fernweh? I feel you.

    Die gute Nachricht ist, es gibt Wege, wie du nachhaltig reist und gerade deshalb wundervolle Momente erlebst.

    Wir waren in den vergangenen Jahren in unzähligen Jugendherbergen, die meist sehr gut ans Bahnnetz angeschlossen sind und bieten belebte Gemeinschaft für die ganze Familie. Außerdem gibt es sogar Jugendherbergen mit speziellem Fokus auf Nachhaltigkeit.

    Großen Spaß hatten wir auch beim Zelten. Kostet nichts, die Erlebnisse sind aber unbezahlbar.

    Auf unseren Reisen hat die App “FairTrip” uns tolle umweltbewusste Restaurants und Unterkünfte vorgeschlagen. Und auch du kannst der Community wertvolle Orte empfehlen. Sharing is Caring.

    Mit diesen 3 Ideen wird Nachhaltigkeit zum Kinderspiel

    Anfassen, spielen, mitmachen. Kinder wollen Themen mit allen Sinnen erleben - Wenn man Nachhaltigkeit für Kinder erklärt ist es keine Ausnahme. Aber genug erklärt, jetzt wird gespielt.

    Upcycling Deluxe

    Seht euch bei euch um. Was lässt sich umfunktionieren? Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

    Wir nutzen zum Beispiel alte Marmeladengläser als To-Go-Trinkbecher.

    Und auch Speiseabfälle müssen nicht unbedingt in den Müll.

    Ein Sellerie-Strunk erwacht im Wasser zu neuem Leben. Das geht auch mit Möhren und Salaten.

    Müll-Safari

    Wir leben nun in Thailand und finden viel Plastik an den Stränden. Doch auch in Städten landet der Müll oft neben dem Mülleimer. Wir gehen also täglich mit Müllbeuteln bewaffnet auf die Pirsch und sammeln Müll.

    Mittlerweile schließen sich uns immer mehr Menschen an und es wird ein richtiges Event daraus. Gutes darf auch Spaß machen.

    Müll Safaria am Strand © Nathalie Nuerk

    Nachhaltige Malstunde

    Wasser aus beim Zähneputzen? Komm, wir malen es auf und hängen es über das Waschbecken!

    Hier hängen mittlerweile Bilder auf allen Lichtschaltern, damit wir beim Verlassen des Raumes auch nicht vergessen das Licht auszumachen. Und auch in der Küche erinnert uns ein kleiner Picasso an die richtige Mülltrennung. So wird Nachhaltigkeit für Kinder wie ganz von selbst erklärt.

    © Nathalie Nuerk

    Du willst noch mehr?

    Wir haben noch ein paar wundervolle Möglichkeiten gefunden, wie ihr Nachhaltigkeit für Kinder erklärt:

    Wir wünschen euch viel Freude mit unseren Tipps zum Thema Nachhaltigkeit und freuen uns über dein Feedback zu unserem Artikel. Berichtet uns, wie ihr Nachhaltigkeit für Kinder erklärt! 

    Nathalie

    Nathalie lebt ihren Traum. Gemeinsam mit ihrem 5-Jährigen Sohn brach die Single-Mama auf, um die Welt zu entdecken. Nach 10 Jahren in Berlin folgte ein One-Way-Ticket nach Südostasien. Passend zu diesem Mutausbruch wagt sie den Schritt in die Selbstständigkeit und arbeitet seitdem ortsunabhängig als freie Redakteurin. Derzeit aus Thailand. 

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