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#Involve your kids in saving the planet I Kleine können Großes – Bienen retten
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Wir schreiben das Jahr 2019 im Zeitalter des schlechten Gewissens, inkarniert in einem 16 Jahre alten Mädchen namens Greta, die eine Bewegung für ein umweltbewusstes Leben in Gang gesetzt hat. Ebenso unvorstellbar, wie wir vor 30 Jahren noch ohne Handy zurechtkommen konnten, ist es, wie unbekümmert wir Alufolie für das Pausenbrot benutzten, uns ein Dieselauto kauften oder gedankenverloren den Cocktail durch einen Strohhalm schlürften.
Bis zu 300.000 Demonstranten haben bundesweit an einem einzigen Freitag an Streiks der „Fridays for Future“-Bewegung, inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, teilgenommen.
© Markus Spiske, unsplash
Ich habe einen neunjährigen Sohn namens Rocco. Als ich so alt war wie er, machten wir uns Sorgen wegen des kalten Krieges und der schädlichen Atomenergie.
Roccos Themen sind Erderwärmung, die Vermüllung unseres Planeten und ein umweltbewusstes Leben. Zu Hause wird über Erderwärmung gesprochen, in der Schule, bei Geolino und auch in den von meinem Sohn heißgeliebten Dokumentarfilmen über die Erde. Im Netz, im Fernsehen oder auf Plakaten – täglich werden wir konfrontiert mit Müllwellen, Schildkröten mit Strohalmen in den Nasen oder Walen, die an Plastik in ihren Mägen verenden. Mein Sohn ist es gewohnt, dass ich im Supermarkt meine eigenen Frischhaltebehälter dabeihabe und das Brot in Beutel verstaue oder am Strand Müll anstatt Muscheln sammle.
Schwerlich zu ignorieren sind die vermüllten Strände auf der ganzen Welt.
©
Daria Shevtsova, pexels
So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass er mich bei unserem diesjährigen Start in die Eissaison tadelte: „Mama, du machst zu viel Müll!“, woraufhin er genüsslich in seine Waffel biss, und ich nur betreten auf meinen Becher und den rosa Plastiklöffel schaute. Ich hatte mein Körperbewusstsein über ein umweltbewusstes Leben gestellt. Aber wie einem eis- und waffelversessenen Neunjährigen erklären, dass ich mir zwar ein Eis gönne, aber zumindest auf die Kalorien der Waffel verzichten möchte?
Kleine können Großes
Lange Rede, kurzer Sinn, Rocco und ich haben beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, die in unseren Möglichkeiten liegen, um – wenn auch nur ein kleines bisschen – dazu beizutragen, dass wir umweltbewusst leben und ein kleines Stückchen unseren Planeten retten.
Nach einem kurzen Brainstorming haben wir folgende Liste erstellt:
Bienen retten
In Anbetracht der Tatsache, dass die Aussaat von Blumenwiesen am besten im April und Mai erfolgen sollte, haben wir beschlossen, mit der Rettung der Bienen zu beginnen. Ein Thema das momentan in aller Munde ist. In Bayern wird aus dem erfolgreichen Volksbegehren ein Gesetz zum Artenschutz und Wildblumensamen werden sogar in Buchläden verkauft.
„Wenn die Bienen aussterben, hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben. Keine Bienen, keine Blütenbestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere und keine Menschen!“ Vielleicht ist diese Aussage überzogen, wahrscheinlich stammt sie auch nicht von Albert Einstein. Auch habe ich kürzlich in einer Talkshow gelernt, dass nicht alle Bienen aussterben. Honigbienen vermehren sich derzeit sogar.
In Bedrängnis: die Wildbiene
Es ist die Wildbiene, die sich rar macht, und in nur 27 Jahren nahm die Gesamtmasse der gezählten Insekten weltweit um 76 Prozent ab, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin "PLOS ONE" im Oktober 2017.Monokulturen, Pestizide und andere Giftstoffe, Versiegelung der Böden und fehlende Blumenwiesen – all das macht den Insekten den Garaus. Seit langer Zeit ist ein massives Insektensterben im Gange, wofür Medien die sympathische Honigbiene als Symbol erhoben haben und es funktioniert – bei uns jedenfalls.
Nachdem Rocco und ich dann auch noch im Fernsehen gesehen haben, dass in China Menschen Blüten per Hand mit einem Wattebausch bestäuben, gingen bei uns die Alarmglocken an und wir beschlossen, einen Teil unseres Gartens zum Bienen- bzw. Insektenparadies zu machen.
© Vanessa Bohórquez-Schulz
Hier soll die Blumenwiese entstehen: auf ca. 12 m2
- Erst haben wir unseren Garten in Augenschein genommen und einen Bereich gefunden, der sich für eine Blumenwiese eignet: nicht zu nah am Nachbarn und an der Fußballwiese, außerdem leicht zu bewässern und sonnig!
© Vanessa Bohórquez-Schulz
Unbedingt das aussäen, was Bienen „schmeckt“: z. B. Glockenblumen, Waldrebe,
Lavendel, Seidenpflanze oder auch Küchenkräuter wie Rosmarin oder Salbei.
- Da man im Gartenmarkt um die Ecke nicht unbedingt ökologisch erzeugte Blumensamen bekommt, haben wir uns auf der NABU-Seite informiert und dann bestellt.
Dieser Schritt ist nicht zu unterschätzen: Umgraben ist harte körperliche Arbeit! Unbedingt mehr Zeit und/oder Helfer einplanen.
- Jetzt heißt es: ANPACKEN! Erst muss die Erde umgegraben und dann gelockert werden. Das klingt einfacher, als es ist! Wir hatten dafür einen Vormittag eingeplant, aus dem ganze drei Vormittage wurden!
Locker aus dem Handgelenk aussäen.
- Das Säen ging dann allerdings ganz fix: Wir haben das Saatgut mit Reis „gestreckt“, um ein besseres Gefühl für die Menge zu bekommen, denn es sollen nur fünf bis zehn Gramm pro Quadratmeter sein. ACHTUNG: Nicht zu dicht streuen!
Die Samen sollten eingetreten, aber noch zu sehen sein.
- In Ermanglung einer Rasenwalze haben wir den Wiesenbereich einfach plattgetreten
- Jetzt heißt es nur noch wässern und abwarten. Erst nach fünf Wochen sprießen wohl die ersten Wildblumen.
Fortsetzung folgt...
© Roland Schulz
Vanessa
Vanessa ist freie Autorin und Journalistin. Seit sie Mutter ist, hat sich ihre Weltanschauung komplett verändert. Soziales Engagement und Nachhaltigkeit spielen jetzt eine große Rolle in ihrem Leben. Sie setzt sich für die Integration neuer Mitbürger ein und reist gerne mit der Familie durch die Welt. Ihre schlechte Co2-Bilanz versucht sie durch kleine Maßnahmen im Alltag zu kompensieren.