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#GIRLPOWER: Bravery Mag setzt auf starke Frauen statt auf Prinzessinnenkultur
In unserer neuen Blogreihe #GIRLPOWER stellen wir spannende Frauen und Femtrepreneurs vor, die sich mit ihren Ideen für Frauen-Empowerment einsetzen. Mit unseren Interviews und Portraits wollen wir diese Ideen und Frauen unterstützen und dich informieren und inspirieren! Wir sind davon überzeugt, dass wir uns mit diesen tollen Geschichten gegenseitig stärken und zum Umdenken bestimmter Themen bewegen! Den Anfang machen die beiden Gründerinnen vom Bravery Mag Ashley und Elysee, die mit ihrem Magazin mit alten Helden-Stereotypen brechen.
Vor ungefähr zehn Jahren kommentierte Elyse die niedlichen Schuhe von Ashley - seit diesem Moment sind sie untrennbare Freundinnen. Seitdem haben sich die beiden durch die wundervolle Zeit der Mutterschaft, aber auch schwierige Momente begleitet. Die Idee für Bravery Mag entstand aus ihrer Frustration heraus, dass es keine kinderfreundlichen Geschichten oder Spielzeuge gab, um Kindern von starken Frauenvorbildern zu erzählen. Mit der Vision, den Stereotyp von männlichen Helden zu durchbrechen, porträtieren sie starke Frauen mit unterschiedlichen Hautfarben, Kulturen, Karrieren und Hintergründen, damit sich jedes Kind mit einem echten weiblichen Vorbild identifizieren kann. Sie starteten im September 2017 eine Kickstarter-Kampagne und waren in weniger als drei Tagen vollständig finanziert.
Die beiden Gründerinnen Ashley und Elyse
Hi Elyse und Ashley! Bravery ist ein Magazin für Mädchen und Jungen, in dem starke Frauen-Vorbilder vorgestellt werden. Wie kamt ihr auf diese Idee?
Wir hatten beide unterschiedliche Erfahrungen mit unseren Mädchen, aber kamen beide auf den gleichen Entschluss: wir wollten unseren Kindern Geschichten von echten und mutigen Frauen erzählen und sie dazu inspirieren, furchtlose und selbstbewusste Entscheidungen zu treffen.
Wie findet ihr die Vorbilder für diese starken Frauen und welche Botschaften liegen euch besonders am Herzen?
Es gibt einfach unendlich viele wundervoll inspirierende Frauen auf der Welt, in der Vergangenheit und heute. Bei einer so großen Auswahl ist es uns wichtig, Vorbilder aus allen Kulturen, Hintergründen, Hautfarben und Karrieren auszuwählen, damit sich alle Kinder mit den Frauen in unseren Ausgaben identifizieren können.
Wir lieben das Design vom Bravery Mag!
Was können Eltern und Kinder in euren Magazinen erwarten?
Bravery Magazine ist eine vierteljährliche Publikation für Mädchen und Jungs im Alter von 5 - 12 Jahren (obwohl wir von Lesern gehört haben, dass auch jüngere Kinder und Erwachsene das Magazin lieben!). In jeder Ausgabe dreht sich alles um eine starke Frau und die positiven Eigenschaften die sie verkörpert. Es gibt immer eine illustrierte Geschichte über ihr Leben und ihre positive Wirkung auf die Welt, und jede Ausgabe ist voll mit Aktivitäten zum Lernen und Selbermachen, sowie wunderschöner Kunst, die die unterschiedlichen Facetten der vorgestellten Frau zeigt. Ihr werdet unterhaltsames Wissen finden, Malvorlagen, Worträtsel und STEAM-Experimente, die einfach, aber lehrreich und anregend sind.
Euer Magazin hat ein sehr erkennbares und besonderes Design. Arbeitet ihr mit Designern oder Künstlern zusammen, oder entwerft ihr alles selbst?
Für unser Branding und der Erstellung von Vorlagen die wir öfter nutzen, haben wir am Anfang mit einer Designerin zusammengearbeitet - so bleiben wir immer unserem besonderen Stil treu. Außerdem kollaborieren wir bei jeder Ausgabe mit unterschiedlichen Künstlern, die uns helfen unsere Ideen zu verwirklichen. Ihre Fähigkeiten helfen uns immens dabei, das Magazin optisch zu etwas Besonderem zu machen. Neben diesen Künstlern hat unsere Mitgründerin und Art Directorin Ashley immer viel Fantasie und das tolle Talent, unser Bravery Mag zu dem wunderschönen Produkt zu machen das es ist.
Könnt ihr uns etwas über euer aktuellstes Magazin erzählen? Habt ihr von allen Editionen einen Favoriten?
Unsere zuletzt erschienene Ausgabe befasst sich mit Junko Tabei, der ersten Frau, die den Mount Everest bestiegen hat. Es ist voll mit Fakten über Japan, dem Mount Everest, Geschichten über Junko und lustigen DIY- und Worträtseln. Es hat sehr viel Spaß gemacht, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, weil wir viel über eine herausragende Frau gelernt haben, die man (noch) nicht kennt. Ich glaube aber nicht, dass wir eine Lieblingsedition haben. Sie sind alle wie unsere Babies. Und niemand kann ein Lieblingskind auswählen ;)
Habt ihr irgendwelche überraschenden oder lustigen Geschichten davon, wie Leute auf Bravery Mag reagiert haben?
Ende 2017 haben wir eine Kickstarter Kampagne zur Finanzierung unserer ersten Edition gestartet. Wir waren ziemlich nervös, uns so ins kalte Wasser zu wagen, aber nach nur 2 Tagen war unsere Kampagne komplett finanziert und bekam immer mehr Aufmerksamkeit. Wir fühlten uns von der Reaktion völlig überwältigt und waren wirklich angetan von den vielen positiven Antworten. Das war das erste Mal dass wir dachten, “Hey… vielleicht arbeiten wir hier an etwas besonderem.”
Mit Bravery brecht ihr alte Strukturen, in denen die meisten Vorbilder für Kinder männlich sind. Warum glaubt ihr dass es so lange gedauert hat, bis sich etwas verändert und würdet ihr sagen, dass der Feminismus in den letzten Jahren stärker wird?
Für lange Zeit haben nur Männer die Geschichtsbücher geschrieben. Und es war einfach, starke Frauen komplett herauszulassen. Aber jetzt haben Frauen größere und bessere Plattformen, um ihre eigene Geschichten zu erzählen. Je mehr Frauen eine Stimme finden, desto schwieriger kann man sie ignorieren und desto mehr sprechen wir auch über diejenigen, die den Weg davor geebnet haben. Der Feminismus wächst, weil Frauen dafür kämpfen, dass er wächst - genau wie sie es immer getan haben. Nur gibt es jetzt mehr Möglichkeiten, dass wir gehört werden und mehr Menschen die zuhören wollen.
The more women use their voices, the harder they are to ignore
Was war euer schwerster Moment mit Bravery Mag und wie habt ihr diesen gemeistert?
Eins der härtesten Dinge war tatsächlich, uns selber nicht im Weg zu stehen. Wir mussten lernen, unsere Ängste und Schwächen zu überwältigen - uns zu motivieren, unsere Imperfektionen zu akzeptieren und nicht zuzulassen, dass sie uns zurück halten. Wir mussten die Angst überkommen, dass unsere Produkt nicht perfekt ist und auch die Angst, dass wir scheitern könnten. Dazu mussten wir einfach kleine Schritte in die richtige Richtung gehen, selbst wenn wir uns manchmal unsicher fühlten. Es stellte sich heraus, dass wir für Bravery Mag selber eine große Dosis Mut brauchten.
Was ist eure Vision für Bravery in den nächsten fünf Jahren?
Wir haben große Träume wir Bravery! Schlussendlich wollen wir in vielen verschiedenen Medien Ressourcen und Inhalte für Eltern, Lehrer und Erwachsene erstellen - Podcasts, YouTube, Videos, Konferenzen, und noch viel mehr! Falls wir es uns erträumen können, dann kann es auch Realität werden. Aber manchmal haben unsere Kleinen und der 24-Stunden Tag etwas andere Pläne für uns.
Wie bringt ihr das Mama-Sein und Bravery unter einen Hut? Habt ihr besondere Tips, die ihr mit anderen Müttern teilen könnt? Gibt es besondere Rituale, die ihr in euer Leben integriert?
Gleichzeitig Eltern und Gründer(in) sein ist wirklich eine Herausforderung - oft fühlen wir uns, als würden wir bei allem scheitern das wir anpacken. Als stay-at-home Mamas, die ihr Unternehmen von zu Hause aus leiten, vermischt sich unsere Arbeit ziemlich stark mit unserem restlichen Leben. Deswegen hatten wir am Anfang Schwierigkeiten, die Arbeit von unserem Familienleben zu trennen. Wir beide arbeiteten fast täglich und den ganzen Tag über gemeinsam an Bravery. Unsere Kinder waren konstant zusammen und wir vernachlässigten unsere Partner. Uns wurde ziemlich schnell klar, dass wir ein besseres System brauchten. Seitdem hat sich bei uns viel verändert und wir haben eine Struktur gefunden, die für uns beide gut funktioniert. Das Ganze ist immer noch sehr neu für uns, aber nach vielen Versuchen im vergangenen Jahr haben wir herausgefunden, dass eine strikte Trennung zwischen Zeit mit Arbeit und Zeit mit den Kindern extrem wichtig ist. Wenn wir arbeiten, arbeiten wir. Wenn wir fertig sind, geben wir unser Bestes komplett abzuschalten und voll da für unsere Familien zu sein. Wir lernen immer noch dazu, aber wenn es funktioniert, fühlt es sich großartig an.
Family time! Für Elyse und Ashley ist eine strikte Trennung zwischen Arbeit und Familienleben sehr wichtig.
Was mögt ihr besonders an eurer Arbeit und was inspiriert und motiviert euch jeden Tag aufs Neue?
Es fühlt sich fast schon surreal an, dass eine Idee, die es erst nur in unseren Köpfen gab, zu einem echten Produkt wurde das man anfassen, lesen und erleben kann. Das ist einfach wundervoll! Außerdem lieben wir die vielen kleinen Berichte von unseren Lesern, wie das Magazin und die starken Frauen ihre Kinder inspiriert hat, ihre eigenen Ängste zu besiegen, etwas Neues auszuprobieren und wie es zu tiefgehenden Fragen und Unterhaltungen kam. Diese Art von Feedback ist so unglaublich motivierend für uns und ist genau der Grund, warum wir mit Bravery angefangen haben - um Kinder zu inspirieren, ihre eigene Art von mutig zu sein!
Bitte vervollständigt den Satz: “Kinder sind wundervoll, weil…”
… sie eine unendliche Fantasie haben und ihre Intuition uns inspiriert.
Vielen lieben Dank Elyse und Ashley! Euer Magazin Bravery Mag ist wirklich inspirierend, und gibt nicht nur Kindern das Selbstbewusstsein, an sich zu glauben. Wir lieben all die Geschichten der mutigen Frauen im Bravery Mag und freuen uns auf viele weitere starke Frauen. Vielen Dank, dass ihr so tolle weibliche Vorbilder seid!
Be your own kind of brave!
Melinas Leidenschaften sind Reisen und Nachhaltigkeit. Ihr Neujahrsvorsatz 2018 ist es Plastik zu vermeiden - und es läuft super! Auf ihrem Instagram Blog teilt sie ihre Erfahrungen über andere Länder und Kulturen. Als Assistentin von Gründerin Lilija weiß sie außerdem alles über den Spirit und den Vibe von Orbasics!