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    Wie unterstützen wir Frauenrechte in der Modewelt?

    Vielleicht hast du auch gemerkt, dass Fast Fashion und Luxusmarken vermehrt feministische Ausdrücke in ihrem Marketing und ihren Kollektionen einsetzen. Slogans wie ‘GRL PWR’, ‘The Future is Female’ oder ‘We should All Be Feminist’ sind überall zu sehen - auf den Straßen, auf den Laufstegen, auf Promi-Instagram-Accounts und lassen uns glauben, dass die Emanzipation schon längst Einzug in die Modeindustrie gehalten hat. 

    female-empowement-Orbasics-01.jpgFoto von Maryia Plashchynskaya @Pexels

    Aber die nackte Wahrheit ist, dass Frauenrechte in der Fast Fashion Industrie viel zu kurz kommen.

    Der Status Quo

    Wusstest du, dass 80% aller Menschen in der Kleidungsproduktion Frauen sind? Und es ist schockierend, wie wenig von ihnen genug verdienen um einen adäquaten Lebensunterhalt zu haben. Ein Bericht von Oxfam aus 2019 fand heraus, dass 100% der Arbeiter in Bangladesch und 74% der Arbeiter in Vietnam unter dem Existenzminimum verdienen. Dies führt häufig zu einem Teufelskreis, in dem Frauen nicht in der Lage sind genug Geld für ihre Familien zu sparen. Das hat wiederum zur Folge dass auch ihre viel zu jungen Kinder anfangen müssen zu arbeiten. Dazu kommt noch, dass sexuelle Belästigung keine Seltenheit in Bekleidungsfabriken ist. 1 von 4 bangladeschischen Arbeiterin wird in einer Form Opfer von Missbrauch. 

    Während Frauen einen Großteil der Schwerstarbeit leisten und natürlich eine zentrale Rolle als Konsumentinnen spielen, dominieren Männer die Führungsebenen. Nur 12,5% aller Bekleidungsunternehmen auf der Fortune-1000-Liste werden von Frauen geführt, sprich: Männer genießen den Großteil des Profits aus der Mode. 

    female-empowerment-Orbasics-02.jpgFoto von Retha Ferguson @Pexels

    Ein wirklich positiver Wandel in der Fast Fashion Industrie ist daher eine Frage der Emanzipation. Solange die moderne Fast Fashion Industrie die gleichen Logistikketten, Arbeitsbedingungen und Löhne beibehält, werden Frauen immer gleich schlechte Konditionen vorfinden.

    Aber gibt es da nicht irgendwas das wir dagegen unternehmen können? Glücklicherweise Ja! Als Mode-Konsumenten gibt es viele Möglichkeiten, wie wir eine echte Veränderung für Frauenrechte bewirken können:

    1. Kaufe Bio 

    Eine Deloitte-Studie von 2017 fand heraus: man muss den Verkaufspreis nur um 1% erhöhen, um Arbeitern in Ländern wie Bangladesch und Vietnam einen Lohn zu zahlen, von dem sie gut leben können. 

    2. Frage dich: Wer stellt meine Kleidung her?

    Du hast das Recht zu wissen, ob die Labels bei denen du einkaufst Frauen gut behandeln oder nicht! Verwende zum Beispiel die Good on You App um Labels zu finden, die in der Kategorie “People” ganz oben eingestuft sind. Und erkundige dich mit Hilfe des Fashion Revolution Netzwerks, wie sich deine Lieblings-Labels für mehr Emanzipation in ihrer Produktion einsetzen. 

    female-empowerment-Orbasics-04.jpgMitarbeiter*innen die in der Produktionsstätte Orbasics Kleidungsstücke herstellen

    3. Entscheide mit deinem Portemonnaie: 

    Gib dein hart verdientes Geld bewusst durch das Unterstützen von kleinen, unabhängigen und von Frauen geführten Unternehmen aus. Bonuspunkte dabei gibt es, wenn du auch noch lokal einkaufst und so die regionale Wirtschaft ankurbelst und die Umwelt schonst.

    female-empowerment-Orbasics-05.jpgFoto von cottonbro @Pexels

    4. Engagiere dich 

    Lasse den feministischen Merchandise hinter dir und trage Emanzipation weit über deine Kleidung hinaus. Warum nicht bei einem Protest oder einer Demo in deiner Stadt teilnehmen, an ein lokales Frauenhaus spenden oder deine eigene Petition starten? Jeder noch so kleine Schritt hilft!

    5. Spende

    Spende an nonprofit Organisationen, die Frauen in der Textilindustrie unterstützen; wie zum Beispiel FEMNET.  Auch hier, jeder Cent hilft!

    Labels, die helfen

    Glücklicherweise steigt die Zahl an ethischen Firmen, die hart daran arbeiten, Frauenrechte durch authentische feministische Mode zu stärken. Mayamiko, zum Beispiel, stellt in Malawi ethische (und sehr coole) Kleidung her. Die Materialien bekommen sie von einer frauengeführten Organisation vor Ort. Die dazugehörige Wohltätigkeitsorganisation, namens Mayamiko Trust, unterstützt außerdem gesellschaftlich benachteiligte Frauen indem sie Bildung, Lebensmittel und medizinische Versorgung zur Verfügung stellen. 

    female-empowement-Orbasics-mayamiko.jpg
    Copyright  @Mayamiko

    Dann gibt es Wildfang, ein von Frauen geführtes Unternehmen, das Kleidung ohne Diskriminierung - sprich für jeden Körpertypen - produziert und tausende Dollar an Wohltätigkeitsorganisationen spendet, um Frauen mit ethnischer und sexueller (LGBTQ+) Benachteiligung zu unterstützen. Lucy & Yak stellt nicht nur Latzhosen und Boilersuits in knalligen Farben her - sie ermöglichen auch indischen Mädchen zur Schule zu gehen, indem sie 10% jedes Verkaufs für einen guten Zweck sammeln statt Rabatte anzubieten. 

    female-empowement-Orbasics-lucy_and_yak.jpgCopyright @Lucy&Yak

    Bei SeeMe gibt es wunderschönen Schmuck und ein Teil des Preises wird dafür eingesetzt, Opfer von Gewaltdelikten in Tunesien finanziell zu unterstützen. 


    Image Souce @seeme

    Und zu guter Letzt, verabschieden wir uns bei Orbasics von nicht-nachhaltiger Kinderkleidung und kreieren stattdessen schicke nachhaltige, Unicolour Kleidung, die zwischen Allen geteilt werden kann.  

    Ruth

    Ruth MacGilp ist eine ethische Fashion-Bloggerin aus Edinburgh und brennt dafür, über Alternativen zur Fast Fashion Welt zu sprechen. Sie ist eine freiberufliche digitale Marketing-Expertin, arbeitet in den Bereichen Social Media, Webseiten, Email, PR und Copywriting und hilft zweckorientierten Firmen dabei, Storytelling, Verkauf und Nachhaltigkeit zu kombinieren. 

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